Straßennamen mit Bezug zum Nationalsozialismus im GR am 28.4. um 19 Uhr

Mit 11:9 Stimmen entschied sich der Gemeinderat in namentlicher Abstimmung am 28.4.25 , die Straßen, die Madeleine-Ruoff und Erich-Holthaus ehren, umzubenennen.

Für die Ploetzstraße wurde entschieden, der Erklärung für die Benennung nach der Familie Ploetz mit dem Satz: “Die Gemeinde Herrsching distanziert sich von Alfred-Ploetz.” zu versehen. Somit bleibt der Beschluss aus dem Jahr 2002 bestehen, in dem der Gemeinderat damals den Vornamen aus dem Straßennamen gestrichen hatte.

Bis Ende Juli kann jeder/jede Herrschingerin einen Namensvorschlag an die Verwaltung schicken. Am besten nicht mit Namen von Personen, da deren Beurteilung eventuell schwieriger sein könnte, als andere Bezeichnungen, die sich an der Lage im bzw am Ort orientieren.

Aus diesen Vorschlägen wählt der Gemeinderat einen bzw zwei aus. Dann wird den Anliegern der neue Name mitgeteilt und sie können sich dazu äußern. Eine Umbenennung auf der Grundlage der Erkenntnisse aus den Archiven ist rechtlich nicht angreifbar. Die alten Namen müssen mindestens 1 Jahr noch auf den Schildern durchgestrichen sichtbar bleiben.

Die Archivarin Friedrike Hellerer hatte im Auftrag des Gemeinderates alle Herrschinger Straßennamen auf ihren Bezug zum Nationalsozialismus untersucht: am Montag, 28.4. sollte im Gemeinderat entschieden werden, wie weiter damit umgegangen werden soll.

Wir fordern eine Umbenennung bei den Personen, die aktiv die Geisteshaltung und das Menschenbild des Nationalsozialismus unterstützt haben, die von Arisierung profitiert oder Personen denunziert haben.

Grundlage der Beschäftigung mit diesem wichtigen Thema war unser Antrag aus dem Jahr 2022.

In der Gemeinde Feldafing wie auch in anderen Landkreisgemeinden finden sich gute Beispiele, wie wir mit unserer Vergangenheit umgehen können:

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/feldafing-ausstellung-jahre-dinge-nachkriegszeit-villa-waldberta-li.3235552