Herrsching im Nationalsozialismus – Entscheidung über Straßennamen verzögert sich
In seiner Sitzung vom 13.05.24 beschloss der Gemeinderat, vor einer Entscheidung unsrere Archivarin erneut zu beauftragen:
  •  die damaligen Beschlüsse zur Straßenbenennung  sollen jeweils herausgesucht werden
  •  alle Straßennamen sollen nochmals auf einen Bezug zur NS-Zeit geprüft werden (gegen unsere Stimmen; das hatte sie bereits gemacht)
  •  die bereits veröffentlichten Texte sind mit den Wohltaten der benannten Personen zu ergänzen. Die geänderten Texte sind dem Gemeinderat wieder vorzulegen (gegen unsere Stimmen; die Wohltaten beziehen sich oft auf Hören-Sagen-Geschichten und lassen sich nicht belegen)
  •  die Verwaltung wird beauftragt, die persönliche Betroffenheit von Gemeinderäten zu klären
  • sobald die entsprechenden Unterlagen, Texte und Informationen vorliegen, soll in einer darauffolgenden Gemeinderatssitzung ein Grundsatzbeschluss zu Straßennamensänderung gefasst werden.
Wir hoffen, dass wir noch in diesem Jahr abstimmen können. Es geht uns darum, zu entscheiden, ob wir aus heutiger Sicht die Personen mit Straßennamen ehren würden.
Am Montag, 16.Oktober 2023 gab es ab 19 Uhr eine öffentliche Diskussion zu kritischen Straßennamen.
Beraten wurde, wie die Informationen weiter zu bewerten sind, wie die Anwohner informiert und beteiligt werden sollen und wie mit den Straßennamen verfahren werden soll.

Konkret geht es um die Erich-Holthaus-Straße, Madeleine-Ruoff-Straße und Ploetz-Straße , die ursprünglich Alfred-Ploetz-Straße hieß.

Informationen und Texte dazu finden sich hier:https://www.herrsching.de/Umgang_mit_Strassennamen

Bis zum 29.2.2024 sind alle Herrschinger Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, ihre Meinung zur Umbenennung der Straßen schriftlich oder per E-Mail an info(at)herrsching.de rückzumelden. Sind Sie der Meinung, dass die Straßen-Namen geändert werden sollen?

Wir finden, aus heutiger Sicht und heutiger Informationslage (s.o.) sollten diese Personen die Ehrung durch Straßennamen nicht mehr behalten.

Berichterstattung aus der Sitzung unter https://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/herrsching-strassennamen-umbennen-geschichte-archiv-ortsgeschichte-1.6289080 und

https://www.merkur.de/lokales/starnberg/herrsching-ort28808/schwieriger-umgang-mit-vergangenheit-herrsching-92583327.html und

https://herrsching.online/2023/10/24/nazi-strassennamen-gemeinde-bittet-um-die-buergermeinung/

Die Bürgergemeinschaft Herrsching hat 17.06.22 den Antrag gestellt, dass sich Herrsching (ähnlich wie die Gemeinden Feldafing und Pöcking) aktiv mit seiner Vergangenheit in der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt. Dazu wollen wir die Gemeindearchivarin Frau Dr. Friedrike Hellerer in den Gemeinderat bitten, um uns zu beraten, wie das Thema öffentlichkeitswirksam bearbeitet werden kann – auch zur 1250-Jahr-Feier im Jahr 2026 soll dieser Teil der Vergangenheit beachtet werden.

Hier unser Antrag: Microsoft Word – BGH.Antrag.Einladung.Hellerer..docx

In der Sitzung am 4.Juli 22 wurde einstimmig beschlossen, dem Antrag zu folgen – Frau Hellerer kam am 25.Juli in die Gemeinderats-Sitzung.

Der Gemeinderat wird sich in seiner Klausur im November mit dem Thema kritische Straßennamen befassen. Ist eine Ehrung durch den Straßennamen aus heutiger Sicht haltbar?